Willkommensklasse
Seit Beginn des laufenden Schuljahres sind 19 Kinder (fast ausschließliche Flüchtlinge) in die Klasse gekommen. Sie kommen aus der Mongolei, aus Albanien, Marokko, dem Irak, Serbien, der Türkei und Eritrea. Weitere Kinder werden wöchentlich angekündigt.
Die Kinder und Jugendliche im Alter von 11-17 Jahren werden an fünf Tagen zu jeweils vier Zeitstunden unterrichtet. Die Lerngruppe ist permanent mit zwei Lehrkräften besetzt, sodass individuelle Lernangebote umgesetzt werden können. Parallel dazu läuft bei einigen Kindern eine Alphabetisierung. Insgesamt unterrichten 4 LehrerInnen mit unterschiedlichen Stundenanteilen in der Gruppe. Eine enge Kooperation ist dafür erforderlich - der Arbeitsaufwand für die eingesetzten KollegInnen, aber auch für die Schulverwaltung ist extrem hoch.
Es finden regelmäßig Elterngespräche mit der Unterstützung von ÜbersetzerInnen statt. Lernmaterialien müssen für den Unterricht zusammengestellt oder teils selbst hergestellt werden, Elternbriefe und-informationsschreiben stets in mehrere Sprachen übersetzt werden.
Ermutigend für die LehrerInnen ist die große Unterstützungsbereitschaft der z.Z. 18 ehrenamtlichen LernPatInnen der Regelklassen.
Es ist schön zu sehen, wie Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und fremder Sprachen einander helfen, miteinander Spaß beim Lernen haben, die LehrerInnen um Unterstützung nachfragen, dankbar sind für die LErnangebote und wie sie Lernhilfen annehmen und hier langsam „ankommen“.

Gelingensfaktoren für eine erfolgreiche Arbeit an unserer Schule sind:
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ausreichend personelle Besetzung mit Lehrerstellen an den Schulen,
- hinreichende und pragmatische Fortbildungsangebote für LehrerInnen,
- solidarische Zusammenarbeit der weiterführenden Schulen in der Stadt Kreuztal,
- ein weiterhin zur Verfügung stehender, ausreichender Zusatz-Etat durch den Schulträger,
- niedrige Hürden zu außerschulischen Beratungs- und Förderangeboten,
- ausreichende ärztliche und fachliche Versorgung der Kinder und ihrer Familien,
- Fortsetzung der hervorragenden Netzwerkarbeit in der Kommune,
- Akzeptanz und Unterstützung durch die Bevölkerung,
- Fortsetzung der Willkommens-Kultur und
- nicht zuletzt die Bereitschaft der Migranten, sich in die Gesellschaft einzubringen.
